In den sprachnachrichten
vom Nov. 2005, dem Organ des Vereins
Deutsche Sprache, steht u.a. zu lesen:
- Das sitzt, reißt
der Wirklichkeit den Schleier vom Gesicht
und überzeugt durch sarkastische Würze
- Merkels Stärke liegt -
formal gesehen - in der Relativierung der Naturform Lyrik
- Überhaupt ist Merkel
ein scharfsichtiger und deshalb auch - zu Recht -ein scharfzüngiger Beobachter und
Formulierer
- Dabei liegt der besondere Reiz ... nicht selten in einer geradezu kryptischen
Tiefsinnigkeit
- Seine Reime haben Format
- Schon
das (dominant) trochäische Versmaß mit seinem staunenden Grundcharakter weist auf die
geistig-seelische Suchfigur des lyrischen Ichs hin
- Merkels vielfache ZweiZeiler sind
ausgesprochen großartige Lyrismen
- Merkel gelingt Versdichtung der Kurzform von
außerge- wöhnlicher Dichte, in der sich Spannungsaufbau und unerwartete Lösung die Waage
halten
- Seine Fähigkeit zur Selbstironie und
Widerspruch, sowie seine grandiosen GegenGedichte, sind weitere
Aktivposten
- Merkels Sprache wird in vielen Strophen
symbolhaltig, d.h., sie birgt mehr, als sie an der
Sprachoberfläche zeigt
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